Liebenauer Unternehmen „Northern Access“ übernimmt das 40-Millionen-Euro-Projekt Breitbandausbau im Kreis

Das Unternehmen „Northern Access“ aus Liebenau hat die Ausschreibung für den Breitbandausbau im Landkreis gewonnen. Landrat Detlev Kohlmeier (rechts) und „Northern-Access“-Geschäftsführer Torsten Voigts (Zweiter von rechts) besiegeln die Zusammenarbeit im Beisein von Kreisrat Lutz Hoffmann (links) und Voigts-Partner Johannes Buning per Handschlag – nicht ohne zuvor die entsprechenden Papiere unterschrieben zu haben. Foto:Stüben


Aus „Die Harke“ 19.06.2018 von Sebastian Stüben: 
Bis Ende 2019 sollen etwa 97 Prozent der Haushalte im Landkreis mit schnellem Internet über 50 Mbit pro Sekunde versorgt sein. Das hat Landrat Detlev Kohlmeier gestern nach der Vertragsunterzeichnung mit „Northern Access“ gesagt.

Das Liebenauer Unternehmen hat die Ausschreibung für den Breitbandausbau im Landkreis gewonnen und wird ab Herbst mit dem Verlegen von etwa 550 Kilometern Glasfaserkabel beginnen. Fast 40 Millionen Euro kostet der Ausbau der Leitungen. Von Bund und Land gibt es 17,4 Millionen Euro an Fördergeldern, 13,8 Millionen Euro steuern die kreisangehörigen

Kommunen und der Landkreis bei, etwa acht Millionen Euro investiert „Northern Access“. „Von dem Ausbau profitieren rund 8300 Haushalte und Unternehmen im Kreisgebiet“, teilt die Kreisverwaltung mit. Etwa 57 Prozent davon werden nach den Worten von Kreisrat Lutz Hoffmann in den Genuss von Glasfaserleitungen bis ins Haus kommen. „Damit sind Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich möglich“, sagte der Landrat. 43 Prozent werden im Vectoring-Verfahren erschlossen. In diesen Fällen führt das Glasfaserkabel bis zum Verteilerkasten. Von dort aus fließen die Daten das letzte Stück bis zum Haus durch herkömmliche Kupferleitungen, die die Geschwindigkeit deutlich verringern. 50 Mbit sind nach den Worten von „ Northern Access“-Geschäftsführer Torsten Voigts

aber auch hier garantiert. Die Kreisverwaltung sagt, es seien sogar Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit möglich – je nach Entfernung vom Verteilerkasten. Alle Haushalte, die bereits über einen Anschluss mit mehr als 30 Mbit pro Sekunde verfügen, waren von vornherein von der Förderung ausgeschlossen. „In Zukunft muss es darum gehen, bei weiteren Förderungen die Leistung auch dieser Anschlüsse zu erhöhen“, sagte Kohlmeier: „Dafür müssen entsprechende EU-Beschlüsse her.“ Ob es künftig möglich sein wird, die übrigen drei Prozent der Haushalte, die jetzt kein schnelles Internet bekommen, auch noch anzubinden, ist fraglich. „Bei diesen periphären Lagen kostet der Anschluss unverhältnismäßig viel. Jeder Anschluss, den wir über die jetzt geplanten hinaus legen würde, würde mehrere Zehntausend Euro kosten“, sagte Kohlmeier. Da müssten die Betroffenen dann auf andere Techniken zurückgreifen – zum Beispiel auf Funklösungen. Schon von den 8300 Haushalten, die jetzt ans schnelle Internet angeschlossen werden, wären viele ohne eine Förderung von keinem Unternehmen berücksichtigt worden. „Da würden die Einnahmen die Kosten in keinster Weise rechtfertigen“, sagte „ Northern Access “ -Geschäftsführer Voigts. Bei aller Freude gibt es für Landrat Kohlmeier Grund zur Kritik. Er sagte: „Die Kommunen im ländlichen Raum müssen viel eigenes Geld für Einrichtungen der Daseinsvorsorge ausgeben. In Ballungsräumen tragen den Ausbau die Telekommunikationsunternehmen selbst, weil es sich dort für sie lohnt. Der Bund hätte die Unternehmen auch für den ländlichen Raum nicht aus der Pflicht nehmen dürfen.“ Jetzt müssten Landkreis und Kommunen in den sauren Apfel beißen.

Dass es so schnell mit dem Ausbau vorangehen würde, war zunächst gar nicht zu erwarten. Im Sommer des vergangenen Jahres war das Verfahren ins Stocken geraten, weil der Landkreis aufgrund eines Rechenfehlers des damaligen Planungsbüros die Förderanträge zurückgezogen hatte. Das Beratungsbüro aus Düsseldorf war von einer hundertprozentigen Versorgung mit Glasfaser bis zum Gebäude bei einem finanziellen Rahmen bis zu 30 Millionen Euro ausgegangen. Ein Irrtum, der hätte teuer werden können: Als die Ausschreibung für die bauliche und technische Umsetzung startete, stellten andere Planer fest, dass der angestrebte Breitbandausbau in der vorgesehenen Form nicht umzusetzen wäre …

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