An vielen Stellen wird gebuddelt und gebohrt / Entscheidung Anfang 2018

… Zwei graue Kästen nahe der Bushaltestelle in Heimsen regen dort gerade zum Nachdenken und Spekulieren an. „Ich glaube, die sind leer“, mutmaßt ein Anwohner gegenüber dem „Petershäger Anzeiger“.

„Auf jeden Fall würde mich schon interessieren, ob etwas drin ist oder wann was genau da rein soll.“ Und mit diesen Überlegungen ist er nicht allein. In Heimsen wie auch anderen Orten warten noch viele sehnsüchtig auf das schnelle Internet und setzen in dieser Hinsicht Hoffnungen auch in die entstehenden grauen Kästen.

Seit rund zwei Jahren hat sich zwar in der Region optisch eine Menge getan, das auf Fortschritte in Sachen Internet schließen lassen könnte, aber das Warten hat eben doch noch kein Ende.
„An vielen Stellen wird gebuddelt und gebohrt“, erklärt Markus Kötter vom Liebenauer Unternehmen „Northern Access“, einem der Telekommunikationsunternehmen, die am Auftrag, die unterversorgten Gebiete durch einen entsprechenden Ausbau zu erschließen, interessiert sind. Bereits im Mai 2015 stellte „Northern Access“ während einer Konferenz der Ortsbürgermeister ihr Vorhaben für die Umsetzung des schnellen Internets vor und hat seither an etlichen Stellen im Stadtgebiet sichtbare Spuren hinterlassen.

„2015 war das komplette Stadtgebiet unterversorgt“, blickt Kötter zurück. „Bereits 2016 wurden durch das Vorhaben – eigenfinanziert und ohne Belastungen für die Stadtkasse – bereits elf Ortsteile per Richtfunk angebunden. Politik, Ortsbürgermeister und tatkräftige Bürger waren dabei eine wertvolle Unterstützung.“ Dazu wurden Richtfunkstrecken in den einzelnen Ortschaften errichtet, zu erkennen an den Antennenmasten neben den Kabelverzweigern (das sind die besagten grauen Kästen der Telekommunikationsversorger, die man in jeder Ortschaft am Straßenrand findet).
„Durch diese Überbrückung langer Zuführungswege per Richtfunk ergibt sich eine höhere verfügbare Bandbreite für die angeschlossenen Nutzer“, erläutert der Fachmann.
In Petershagen konkurrieren unterschiedliche Versorger und Versorgungsarten. Der Ausbau des LTE-Netzes sowie Mobilfunklösungen sind weitere Ansätze zum Erschließen der unterversorgten Bereiche. „Northern Access“ setzt im ersten Schritt auf die Richtfunktechnologie und versorgt die Kabelverzweiger im zweiten Schritt mit Glasfaser. „Zu diesem Zweck haben wir hunderte Kilometer eigene Glasfaserleitungen durch den Kreis verlegt, auch um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden“, erklärt der „Northern Access“-Vertreter.

„Derzeit läuft auch im Kreis Minden-Lübbecke die Ausschreibung für den geförderten Glasfaserausbau“, so Andreas Holsmölle, Breitbandkoordinator des Kreises. „In den noch verbliebenen, unterversorgten, weißen Flecken Petershagens fördert der Staat den Glasfaserausbau bis ins Haus. Über ganz Petershagen verteilt werden etwa 4500 Haushalte in diesen Genuss kommen. Die Bauarbeiten werden noch der voraussichtlichen Auftragsvergabe Ende Januar, Anfang Februar 2018 starten“, ist der aktuelle Wissensstand.

„Wer den Zuschlag für den Ausbau in Petershagen erhält, ist noch nicht entschieden, doch die Versorgungsunternehmen verlegen derzeit mit Hochdruck Glasfaserleitungen und stellen neue Verzweigerkästen auf, um im Fall der Fälle schnell handeln zu können.“

So dürfte sich die Frage „Was geht in Petershagen?“ eventuell gleich nach Jahresbeginn beantworten lassen. „Aber bis dann alle Haushalte versorgt sind, wird noch einige Zeit ins Land gehen“, kann Andreas Holsmölle noch keinen genauen Zeitpunkt der Fertigstellung nennen.

Lesen Sie den kompletten Beitrag im Petershäger Anzeiger, Ausgabe 12/2017